Das hat niemand erwartet

Selbst die Gäste gaben nach dem Spiel zu, mit zwei Niederlagen an diesem Tag gerechnet zu haben. Wahrscheinlich war das auch mit ein Grund für diesen Spielverlauf. Wer nichts zu verlieren hat, kann ganz locker aufspielen, und wer den Sieg schon in der Tasche glaubt, der wird sich wundern.

Beide Spiele waren geprägt von vielen Fehlern in der Defensive der Chickens. Auch der chronische Mangel an Pitchern rächt sich schön langsam. Die Chickens mussten die letzten 16 Spiele praktisch mit nur zwei Pitchern arbeiten. Das die beiden nun Probleme mit dem Wurfarm haben war wohl über kurz oder lang zu erwarten. Aber sowohl Mike LATTNER als auch Marco EIGLETSBERGER gaben ihr Bestes, doch mit den angeschlagenen Werfern hatten die Schläger aus St. Peter nur wenig Probleme, und auch das Feld der Welser ließ seine Werfer teilweise kläglich im Stich. Der Einsatz von Horst EFFERDINGER am Mound war ebenso mangels Pitchertraining nicht von Erfolg gekrönt. So musste Catcher Walter KIRCHMAIR das erste Game zu Ende werfen. Aber der Rückstand war schon zu groß, und ein gut werfender Helmut Frauendorfer ließ sich den 16 : 9 Sieg nicht mehr nehmen.

Im zweiten Game versuchte nach einem Kurzeinsatz von Marco EIGLETSBERGER auch Mike LATTNER noch einmal sein Glück. Doch gelang es ihnen nicht die Gäste, welche inzwischen Blut geleckt hatten, im Zaum zu halten. Erst Gabriel KAINDLSTORFER, der nach einem Bänderriss sein erste Game bestritt, konnte einigermaßen Ruhe in den Offensivdrang der Wilden Buben bringen. Der Schlussoffensive der Hühner wurde aber durch eine äußerst fragwürdige Schiedsrichterentscheidung ein jähes Ende gesetzt. Der Headumpire schloss Daniel PATROUCH nach einem satten Hit mit der Begründung aus, er habe den Schläger zum wiederholten male nach ihm geworfen. Doch nach der Aussage des Catchers der Gäste hatte Daniel weder ihn noch den Umpire jemals mit dem Bat getroffen oder behindert. Weil kein Ersatzspieler mehr vorhanden war, wurde das Spiel bei einem Score von 11 : 8 abgebrochen, und das Schiedsrichtergespann, welches an diesem Tag einige fragwürdige Entscheidungen traf, reiste Hals über Kopf ab. Nach kurzer Überlegung stellten wir jedoch fest, das es laut Regelwerk die Möglichkeit gibt, ein Angriffsinning auch mit acht Spielern fertig spielen zu können, und das Spiel somit ungerechtfertigt abgebrochen wurde. Die Chickens hoffen nun auf die Möglichkeit beim Auswärtsspiel in St. Peter das abgebrochene Game beenden zu können.